3 Zimmer, Küche, Bad für 1 Million?

Der Preis ist kein Witz ...

Ein bisschen Schnick, ein bisschen Schnack, gute Innenstadtlage und ein Kaufpreis von einer Million für eine 3 Zimmerwohnung ist in einigen deutschen Großstädten keine Lachnummer sondern Realität. Vor allem jungen Menschen, die auf der Suche nach einer eigenen Immobilie sind, treibt das die Tränen in die Augen ...

Für die allermeisten Menschen ist der Kauf von Wohneigentum in Städten, wie Hamburg, Berlin, Frankfurt oder München unerschwinglich. Und die Preise klettern immer weiter. Vor allem für Jüngere, die über gar kein oder wenig Eigenkapital verfügen, scheint sich der Traum vom Eigenheim in den letzten Jahren ausgeträumt zu haben. Dabei finanzieren einige Banken gerade in Ballungsräumen auch Kunden ganz ohne Eigenkapital. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Immobilienkäufer einen gut bezahlten und unbefristeten Job haben.

Wohin geht die Reise?

Corona hat sich nicht als Bremse sondern als Beschleuniger auf dem Immobilienmarkt entpuppt – immer mehr wollen in den eigenen vier Wänden wohnen. Gerade durch Homeoffice und Homeschooling ist bei vielen das Bedürfnis noch größer geworden, ihr Zuhause ganz nach ihren Wünschen zu gestalten.

Die Nachfrage treibt die Preise weiter an: Alleine im letzten Jahr haben sich Immobilien, je nach Lage, in Deutschland zwischen 10 und 15 Prozent verteuert. Besonders in den Städten wird noch immer weniger gebaut, als Wohnraum benötigt oder nachgefragt wird. Die Folge davon ist nicht nur eine extreme Teuerung in den Städten selbst, sondern auch im Umland. So haben auch die Preise in ländlichen Regionen mit guter Infrastruktur mächtig angezogen. Denn gerade junge Familien, für die Eigentum in der Stadt nicht finanzierbar ist, zieht es aufs Land. Besonders wenn es dort Schulen, schnelles Internet und gute Einkaufsmöglichkeiten gibt. 

Hinzu kommt die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Einerseits machen die niedrigen Zinsen vielen Eigennutzern den Kauf einer Immobilie überhaupt erst möglich. Andererseits suchen Kapitalanleger nach neuen Möglichkeiten, weil eine vermeintlich sichere Geldanlage zum Beispiel in Staatsanleihen keine Rendite mehr abwirft. Das sogenannte Betongold ist deshalb gefragt wie nie, was die Preise weiter anheizt. Da stört es viele Geldanleger auch nicht, dass die Kaufpreise stärker gestiegen sind als die Mieten. 

Soll man jetzt noch kaufen?

Macht es in dem Umfeld überhaupt noch Sinn nach einer eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus Ausschau zu halten? „Auf jeden Fall“ meint Carsten Busch von busch asset management. „Der Markt ist zwar extrem eng, aber wir erleben jeden Tag, dass unsere Kunden durchaus auch noch halbwegs fair bepreiste Objekte finden.“ Zudem dürfe für die Bank der Wert der Immobilie nicht allzu weit vom geforderten Kaufpreis entfernt sein, was zumindest eine gewisse Deckelung bewirkt. „Sonst spielt die Bank nicht mit“ so der Finanzierungsexperte. Zwar ziehen die Zinsen aktuell an, im historischen Kontext liegen sie aber immer noch auf einem niedrigen Niveau. Der Rat des Experten: „Wer gerne im Eigentum wohnen möchte, sollte sich nicht von der derzeitigen Marktlage entmutigen lassen. Die eigene Immobilie ist nicht nur eine gute Geldanlage sondern auch die beste Altersvorsorge. Allerdings rate ich jedem Kaufinteressenten sich von einem Finanzierungsspezialisten beraten zu lassen“, sagt Busch. „Der kann nicht nur eine erste Bewertung der Wohnung oder des Hauses machen, sondern prüft auch genau welche Zinsbindungslänge und wie viel Eigenkapitaleinsatz nötig beziehungsweise sinnvoll sind. Dann muss dem Traum vom Eigenheim auch derzeit nichts im Weg stehen.“

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