Dispozinsen in rasantem Höhenflug

Konto überziehen wird richtig teuer

Wenn`s mit dem Konto in die Miesen geht, kann das richtig weh tun. Anfang Oktober wurden die Zinsen für das Überziehen des Girokontos erneut angehoben. Damit sind die Dispozinsen so hoch wie lange nicht. Manche Banken verlangen bis zu 15 %!

Normalerweise kann jeder, der ein Girokonto hat, das mit Zustimmung der Bank bis zu einer bestimmten Summe überziehen. Wie hoch diese Summe ist, ist abhängig vom Einkommen und der Kreditwürdigkeit des Kunden oder der Kundin. Oft werden Überziehungen von zwei bis drei Monatsgehältern gewährt. Die Zinsen, die auf den Überziehungsbetrag anfallen, bucht die Bank dann am Monatsende oder zum Quartal ab.

Manchmal ist die Kontoüberziehung einer einmaligen Investition oder Situation geschuldet. In der Regel gleicht man den Minusbetrag nach kürzerer Zeit wieder aus. Manchmal kommt es aber auch vor, dass man dauerhaft über seine Verhältnisse lebt und der Dispo immer mehr ins Minus rutscht. Vor allem, wenn die Bank dann auch noch hohe Zinsforderungen geltend macht. Die Zeitschrift „Finanztest“ hat die Dispozinsen von 176 Banken und Sparkassen ausgewertet und kommt aktuell auf einen Schnitt von 12 Prozent. Ende 2022 verlangten die Banken durchschnittlich noch 9,94 Prozent für die Überziehung des Girokontos.

 

Erhöht wird schnell, gesenkt langsam

Laut Finanztest sind die Kreditinstitute recht schnell bei der Sache, wenn es um die Erhöhung der Dispozinsen geht. Die Referenz ist hier vor allem der Leitzins der EZB aber auch der Drei-Monats-Euribor. Steigen diese, heben auch die Banken den Dispozins in der Regel sehr schnell an, obwohl sie das nicht müssten. Fällt der Referenzzins dagegen, lassen sich viele mit der Zinssenkung reichlich Zeit.

 

Null Prozent Zins beim Einkauf

Nicht nur der Dispo ist teurer geworden. Viele Geschäfte haben in den vergangenen Jahren die Niedrigzinsphase genutzt, um an Käufer zu kommen. Egal ob Kühlschrank oder Fernseher, vieles wurde auf Pump zu niedrigsten oder Null Zinsen angeboten – und gekauft. Vor allem Möbelhäuser machten ein Geschäftsmodell aus dem Kauf auf Raten. Doch auch diese Zeiten sind vorbei. Zwar bieten hauptsächlich Möbelhäuser noch günstige oder Null Zinsen an, aber die Laufzeiten für die Kredite haben sich spürbar verkürzt.

 

Ratenkredite oft der bessere Weg

Egal, ob überzogener Dispo oder der neue Fernseher. Ein sogenannter Ratenkredit kann der bessere Weg sein. Zwar sind auch hier die Zinsen in den letzten Monaten gestiegen, aber im Vergleich zu den vielfach aufgerufenen Dispozinsen, zahlt man fast immer deutlich weniger. Deshalb lohnt es sich über eine Umschuldung mittels Ratenkredit nachzudenken, vor allem wenn das Girokonto dauerhaft in den Miesen ist. Wir empfehlen allerdings die monatlichen Ratenzahlungen für den Kredit nicht zu hoch anzusetzen, also die Laufzeit nicht zu kurz zu wählen. Sonst besteht die Gefahr, dass man durch die monatlichen Ratenzahlungen schnell wieder ins Minus rutscht. Dabei sind Ratenkredite mit langer Laufzeit in der Regel zwar teurer als solche mit kurzer, aber sie sind meist immer noch deutlich günstiger als der Dispozins.

Wir rechnen gerne für Sie nach, ob die Umschuldung Sinn macht und suchen nach dem günstigsten Ratenkredit. Auch die Abwicklung geht ganz einfach und schnell. Alles was wir dazu brauchen, sind ein paar Unterlagen, damit die Bank Ihre Kreditwürdigkeit prüfen kann. Dazu gehören in der Regel die letzten Gehaltsabrechnungen und Kontoauszüge sowie ein gültiger Ausweis. Je nach Bank können noch einige wenige Unterlagen hinzukommen. Wenn alles passt, kann das Geld schon nach zwei bis drei Tagen auf Ihrem Konto sein.

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