Du willst bauen?

Bereitstellungszinsen im Blick behalten!

Fast jeder, der ein Haus baut, braucht einen Kredit. Aber egal ob in Eigenregie oder vom Bauträger - das Timing ist beim Bau nicht immer einfach. Wann wird welche Zahlung fällig? Zieht sich die Zeit nach Vertragsabschluss bis zur Auszahlung des Darlehens zu sehr in die Länge, drohen Bereitstellungszinsen. Und das kann teuer werden.

Was sind Bereitstellungszinsen? 

Bereitstellungszinsen will die Bank haben, wenn ein Grundschulddarlehen noch nicht oder nur teilweise ausgezahlt wurde oder anders, hast du dein Darlehen nicht oder nur teilweise in der vorher vereinbarten Zeit abgerufen, musst du auf die Summe, die noch bei der Bank liegt Zinsen zahlen. Diese Zinsen haben mit dem „normalen“ Darlehenszinsen allerdings nichts zu tun. Angenommen, die Bank hat dir einen Kredit von 300.000 Euro gewährt. Der Baustart deines Hauses zieht sich aber immer wieder in die Länge und du brauchst das Geld noch nicht gleich. Solange du den Kredit allerdings nicht abrufst, kann die Bank keine Darlehenszinsen verlangen und sie verdient damit kein Geld. Um das zu umgehen, müssen Immobiliendarlehen, je nach Bank, innerhalb einer bestimmten Frist komplett abgerufen werden. Diese Fristen variieren, liegen aber bei den meisten Banken zwischen 3 und 12 Monaten. Das heißt, du hast genau diesen Zeitkorridor, um dein Darlehen nach Vertragsabschluss abzurufen. Überschreitest du diese Frist, kann es teuer werden. Üblich sind 0,25 % Bereitstellungszins auf die entsprechende, noch nicht abgerufene Summe. Wer jetzt glaubt, das sei ein Schnäppchen täuscht sich. Denn die 0,25 % werden nicht wie sonst beim Darlehenszins üblich aufs Jahr gerechnet, sondern sie fallen pro Monat an. Bei dem Beispiel von 300.000 Euro Kreditsumme sind das immerhin 750 Euro im Monat!

Solltest du schon 100.000 Euro beispielsweise für einen ersten Bauabschnitt abgerufen haben, zahlst du für diese bereits den vereinbarten Darlehenszins, aber noch keine Tilgung. Die wird erst fällig, wenn der Gesamtbetrag komplett ausgezahlt ist. Allerdings fallen für die verbleibenden 200.000 Euro, die noch auf der Bank schlummern die Bereitstellungszinsen an, in dem Fall 500 Euro monatlich. Solltest du parallel noch Miete zahlen müssen, kann das eine ordentliche finanzielle Belastung sein.

Wichtig bei allen Neubauten

Wenn du eine Bestandsimmobilie kaufst, musst du dir in der Regel um die Bereitstellungszinsen keinen Kopf machen. Nach der Kaufpreisfälligkeit überweist die Bank an den Käufer und du zahlst „nur“ deine ganz normalen Darlehenszinsen. Wenn du aber einen Neubau planst, solltest du die Bereitstellungszinsen in jedem Fall im Fokus haben. Beim Kauf vom Bauträger ist es ratsam, den genauen Fertigstellungstermin und die Kaufpreisfälligkeiten zu beachten. Der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses für dein Baudarlehen ist natürlich auch davon abhängig, zu welchen Bauabschnitten zum Beispiel der Bauträger Geld sehen will. Manche Banken gewähren dir gegen einen Aufschlag auf den Sollzins auch eine verlängerte Bereitstellungszins freie Zeit. Ein guter Finanzierungsberater geht mit dir die wichtigsten Punkte detailliert durch und wird auch hier die für dich beste Lösung finden.

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Dein Geld wird immer weniger wert